Das Zentralschweizer Fernsehen Tele 1 berichtet exklusiv
31. Mai 2018 irgendwo im Wald bei Lungern. Zwei grosse Felsplatten mitten im Grünen. Sie sehen aus wie ein Stegosaurus, welcher beim Fressen grüner Blätter versteinert wurde. Dichter Nebel steigt empor und plötzlich erscheint eine männliche Silhouette mit Armbrust und daneben ein Knirps. Der Nebel lichtet sich – wir sind offensichtlich in einem Zeit-Vakuum im Jahr 1291 steckengeblieben – Geburtsstunde der späteren Eidgenossenschaft.
Langsam sehen wir die bereits angedeuteten Protagonisten – sie schreiten zwischen den Felsplatten, welche nun aussehen wie die berühmte «Hohle Gasse» aus dem Nebel, als wäre die weltbekannte Statue aus Altdorf zum Leben erweckt worden. Da stehen sie vor uns in ganzer Pracht: Sohn Walter und sein berühmter Vater Willhelm Tell – der Schweizer Nationalheld. «Cut» schreit der nervöse Regisseur und brüllt: «Mehr Nebel, mehr Neeeebeeeel!!!». Wir befinden uns also doch nicht auf einer Zeitreise und sind in der Vergangenheit stecken geblieben irgendwo in der Zentralschweiz.
Wir sind an einem internationalen Filmset, denn während der zwar Schweizerische Regisseur Luke mehr Nebel fordert, will der Deutsche Kameramann Kim Howland (dieser ist ursprünglich englischer Abstammung) den technischen Break nutzen und sich hastig mit einer Zigarette zu nebeln. Sohn Walterli heisst eigentlich Robin und seine Deutsche Mama reicht ihm einen Apfel. Keine Requisite – sondern Catering versteht sich. Der Hauptdarsteller hustet im Nebel, welcher ihm nun erneut durch die Nebelmaschine in sein Gesicht geblasen wird und fragt die Requisite: «Have you seen the bolt of my crossbow? I’ve lost it, because it’s so f**ing foggy in the f**ing forest!”. Es handelt sich um den amerikanischen Schauspieler Damien Puckler, bekannt aus der Hollywood-Serie “Grimm”. Dort spielt er den Österreichischen Agenten Meisner, jetzt steht er auf der anderen Seite der Welt im Wald und mimt einen Schweizer: Wilhelm Tell. Seine Vorfahren sind aber Deutsche meint er beruhigend. Beruhigend!!! Ein amerikanischer Deutscher, bekannt als Darsteller eines Österreicher in der Rolle des Urgestein aller Urschweizer: dem Nationalhelden Tell?!? Wie soll sich da ein Schweizer Bürger bei so viel Einwanderung noch beruhigen können?
Ganz einfach: wir befinden uns am Set einer Amerikanisch-kanadischen-italienischen und deutschen Co-Produktion. Denn die Schweiz hat sich bis jetzt noch nicht beteiligt an dem internationalen Filmprodukt welches die Wilhelm Tell-Story mit viel Action in rasantem Tempo in einer «Game of Thrones»-ähnlichen Weise erzählt und den Nationalhelden, als «Robin Hood» der Berge in Szene setzt.
Währenddessen grillt der kanadische Produzent die Steaks und Würste persönlich – Bald gibt’s Lunch. Der CEO von Jeridoo Universe macht dies gerne, denn heute ist alles ein bisschen lockerer am Set. Es ist nicht der erste Drehtag des Millionen-Dollar-Films «Tell – A Story». Nein – heute dreht Jeridoo vorweg erstmal einen kurzen Teaser. Knapp eine Minute lang. Der Teaser dient ausschliesslich zur Werbung des Filmes, welcher ab Herbst dann in die Vollen geht.
Heute ist der Spatenstich, der Apfelschuss, ein Kennenlernen des Teams und gleichzeitig ein Test: haben wir genug Äpfel? Trifft Tell ins Schwarze?...und falls nicht, gibt es einen Erstatz-Walterli irgendwo? Spass beiseite – es ist von allem genügende da – Äpfel und Steaks – und nach dem Lunch wird weitergedreht….and Action Willy Tell!
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